Fachhochschulreife nachholen

Die Fachhochschulreife nachzuholen, erfreut sich großer Beliebtheit und steht bei all denjenigen hoch im Kurs, die um die Bedeutung von Bildung wissen und beispielsweise die zunehmende Akademisierung beobachten. Nun muss man nicht zwingend das Abitur nachholen, sondern kann auch die Fachhochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg anstreben. Dabei handelt es sich zwar nicht um die allgemeine Hochschulreife, aber um das Fachabitur, das sich typischerweise durch berufliche Bezüge auszeichnet und daher geradezu prädestiniert ist für den zweiten Bildungsweg.

Dass das Interesse am nachträglichen Erwerb der Fachhochschulreife groß ist, lässt sich nicht leugnen und ist nachvollziehbar, schließlich bietet das Ganze enormes Potenzial. Zunächst sollten Interessierte der Fachhochschulreife und den Möglichkeiten des zweiten Bildungsweges auf den Grund gehen, bevor sie aktiv werden und sich zu einem Lehrgang anmelden, um den Abschluss nachzumachen.

Wege zur Fachhochschulreife

Zunächst sollte man wissen, dass die Fachhochschulreife üblicherweise an Gymnasien, Fachoberschulen, Berufsfachschulen und Berufskollegs erlangt werden kann. Dabei handelt es sich mehr oder weniger um den ersten Bildungsweg, so dass diese Varianten nur für Jugendliche beziehungsweise junge Erwachsene in Betracht kommen.

Wer aber bereits eine gewisse Lebenserfahrung mitbringt und beispielsweise den Wunsch entwickelt hat, die Fachhochschulreife berufsbegleitend nachzuholen, ist auf den zweiten Bildungsweg angewiesen. In Zusammenhang mit der Fachhochschulreife bietet dieser die folgenden Optionen:

  • Abendgymnasium
  • Volkshochschule
  • Kolleg
  • Telekolleg
  • Fernschule
  • Externenprüfung

Zu beachten ist außerdem, dass die Fachhochschulreife durch eine Ausbildung erlangt werden kann. Dabei muss man allerdings genau differenzieren. Häufig wird der schulische Teil im Rahmen eines Lehrgangs absolviert, so dass die Ausbildung als praktischer Teil fungiert und die Fachhochschulreife komplettiert.

In anderen Fällen belegen Auszubildende zusätzlichen Unterricht an der Berufsschule und können so die Fachhochschulreife nachholen. Der Berufsschulunterricht sorgt für den schulischen Teil, während die betrieblichen Phasen im Rahmen der Ausbildung als praktischer Teil dienen.

Voraussetzungen für das Nachholen der Fachhochschulreife

Wenn es darum geht, die Fachhochschulreife nachzumachen, sind zunächst Ehrgeiz, Disziplin, Motivation und Organisationsgeschick gefordert.

Der zweite Bildungsweg ist war darauf ausgerichtet, den nachträglichen Erwerb von Schulabschlüssen zu ermöglichen, ein Kinderspiel ist dies aber dennoch nicht. Formal sollte man zudem mindestens über die mittlere Reife verfügen, um den inhaltlichen Anforderungen gerecht werden zu können.

Dauer der Fachhochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg

Der Erwerb eines Schulabschlusses braucht ohne Frage Zeit, schließlich geht es darum, einen gewissen Bildungsstand zu erlangen. Für Kinder und Jugendliche ist der Faktor Zeit in der Regel noch nicht so wichtig, da sie ohnehin ihre Schulpflicht erfüllen müssen und im Schulsystem stecken. Erwachsene, die den zweiten Bildungsweg nutzen, um die Fachhochschulreife nachzumachen, sehen dies allerdings etwas anders.

Der Lehrgang wird oftmals berufsbegleitend absolviert und stellt somit eine zusätzliche Belastung dar. Aber auch ansonsten soll die Fachhochschulreife als Karrierebaustein dienen und möglichst rasch zu positiven Effekten führen. Die Frage nach der Dauer des nachträglichen Erwerbs der Fachhochschulreife stellt sich daher immer wieder. Grundsätzlich sollten Interessierte wissen, dass die Dauer variieren kann und vor allem von den folgenden Faktoren abhängt:

  • Lehrgangsform
  • Lernpensum
  • Vorbildung

Pauschale Aussagen zum Nachholen der Fachhochschulreife lassen sich somit nicht treffen. In einem Jahr ist dies mitunter möglich, wobei es auch bis zu vier Jahre dauern kann.

Inhalte der Fachhochschulreife

Kennzeichnend für die Fachhochschulreife ist, dass sie sich aus einem schulischen und einem praktischen Teil zusammensetzt.

Bezüge zur Berufswelt sind hier also stets gegeben und zeigen sich nicht nur anhand der verschiedenen Fachrichtungen. Hier gibt es typischerweise die folgenden Wahlmöglichkeiten:

  • Wirtschaft und Verwaltung
  • Gesundheit und Soziales
  • Technik
  • Gestaltung
  • Hauswirtschaft und Ernährung
  • Bio- und Umwelttechnologie
  • Agrarwirtschaft

Zugleich handelt es sich bei der Fachhochschulreife um einen allgemeinbildenden Schulabschluss, weshalb die folgenden Unterrichtsfächer auf keinen Fall außer Acht gelassen werden dürfen:

  • Deutsch
  • Englisch
  • Mathematik
  • Naturwissenschaften
  • Politik
  • Geschichte
  • Sozialkunde
  • Geografie

Perspektiven nach dem nachträglichen Erwerb der Fachhochschulreife

Wer die Fachhochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg nachgemacht hat, verfügt neben dem frischen Abschluss ebenfalls über umfassende Berufspraxis. Dementsprechend ergeben sich nach dem nachträglichen Erwerb der Fachhochschulreife interessante Optionen für einen Aufstieg auf der Karriereleiter. So manche Weiterbildung kann man nun endlich in Angriff nehmen und dadurch Qualifikationen anstreben, die einen wirklich weiterbringen. Dass die Fachhochschulreife mit einer Zugangsberechtigung zu einem Studium an einer Fachhochschule einhergeht, haben erfolgreiche Absolventen zudem die Gelegenheit, auf die zunehmende Akademisierung zu reagieren.

Vor allem ein berufsbegleitendes Studium bietet sich hier an, denn so kann man die berufliche Praxis mit einem Abendstudium, Fernstudium oder anderweitiges Teilzeitstudium kombinieren.


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